Sagenumwobene Orte im echten Norden entdecken

Sagenumwobene Orte im echten Norden

Letztes Update: 18. November 2024

Erkunden Sie die sagenumwobenen Orte des echten Nordens und lassen Sie sich von faszinierenden Legenden und Mythen in eine Welt voller Geheimnisse entführen.

Von Legenden umrankt: Sagenumwobene Orte im echten Norden

Amrum: Zwischen Gräbern und Kreuzen

Auf der nordfriesischen Insel Amrum gibt es viele Orte, die rätselhaft wirken oder ein Geheimnis vermuten lassen. Dazu gehört die Wittdüner Kapelle, deren Altaraufsatz statt biblischen Motiven einen dramatischen Strandungsfall und den Einsatz eines Rettungsbootes zeigt. Weitbekannt sind die „sprechenden Grabsteine“ auf dem Friedhof der Gemeinde Nebel und auch die uralten Gräberfelder, über die Inselchronisten viel Material zusammengetragen und anschaulich auf Tafeln präsentiert haben. Weniger bekannt ist der Guskölk, eine feuchte Niederung zwischen Leuchtturm und Steenodder Wald, die einst ein Naturhafen war. Bis ins 15. Jahrhundert transportierten hier flache Kähne Waren ins Inselinnere. Zwischen Nebel und Norddorf steht neben einem schlichten Flurkreuz eine Bank, die nach dem Lehrer und Kantor Böle Bonken benannt ist. Er saß oft dort, blickte hinaus aufs Wattenmeer und ließ an dem Kreuz ein Kästchen anbringen, in dem noch heute eine Bibel und ein Gästebuch liegt.

Helgoland: Ligurs Liebeskummer

Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland ist ein wahrhaft fantastischer Ort. Auf rotem Buntsandsteinfelsen ragt der 35 Meter hohe Leuchtturm empor – das einzige Gebäude, das den zweiten Weltkrieg überstanden hat. Das berühmte Wahrzeichen der Insel misst 47 Meter: der Nordhorn-Brandungspfeiler „Nathurn Stak“ (Helgoländer Friesisch) oder auch „Lange Anna“ genannt. Um die Entstehung dieser Felsformation rankt sich eine alte Sage: Darin geht es um den Wasserriesen Ligur und eine Prinzessin namens Walguna, in die sich der Riese sozusagen unsterblich verliebt hatte. Um die Prinzessin zu erobern, versenkte Ligur das Land in der Nordsee und machte Helgoland zur Insel. Daraufhin beschwor ein Zauberer Geister, die Gesteinsbrocken auf den Riesen warfen. So wurde Ligur in die Tiefe gezogen und sein drohend zum Himmel gestreckter Arm erstarrte – zur langen Anna.

Föhr: Von Trollen und Seefahrern

Auf der nordfriesischen Insel Föhr führt kein Weg an ihnen vorbei: Die „Oterbaankin“ sind gnomenhafte Trolle mit Zipfelmützen, die unterirdisch in der Heide oder unter Grabhügeln leben. Nachts sollen sie ihren Schabernack mit Menschen treiben; legendär ist auch ihre Vorliebe für metallische Objekte. Tagesüber sind die Oterbaankin vor allem im Südwesten von Föhr zu sehen – als steinerne Figuren am Wegesrand. Auf den denkmalgeschützten Friedhöfen von Nieblum, Süderende und Wyk-Boldixum haben Walfänger und Kapitäne ihre letzte Ruhestätte gefunden. Im Schatten der mittelalterlichen Kirchen berichten die „sprechenden Grabsteine“ vom bewegten Leben der Seefahrer. Mehr über die Abenteuer auf hoher See können Interessierte bei regelmäßigen Führungen erfahren. Bei Fackelwanderungen werden Geschichten von kleinen Kobolden und großen Meerestieren erzählt.

Nordstrand: Spurensuche im Watt

Ein Pfingstausflug, der zu einem Schlüsselerlebnis der Nordsee-Archäologie wurde: Am 16. Mai 1921 fuhr der Nordstrander Landwirt Andreas Busch mit seiner Pferdekutsche durch das Watt zur Hallig Südfall und wollte dort gewisse Funde in Augenschein nehmen. Dieser Familienausflug gilt gemeinhin als Beginn der ernsthaften Rungholt-Forschung. Wer mehr über die versunkene Stadt, die schweren Sturmfluten an der Nordseeküste und den Begründer der Rungholt-Forschung erfahren möchte, der sollte das Andreas-Busch-Inselmuseum in Nordstrand besichtigen. Wer über eine gute Kondition verfügt (die Laufstrecke misst 14 Kilometer), kann an einer Wattführung zur versunkenen Stadt Rungholt teilnehmen. Wer lieber wie zu Zeiten Buschs mit Pferd und Wagen zur Hallig Südfall kutschiert werden möchte, dem sei eine erlebnisreiche Fahrt mit dem Wattenkutscher empfohlen.

Sylt: Echter Grabhügel, fantasievoll gestalteter Spielplatz

Das Steinzeitgrab Denghoog in Wenningstedt ist so alt wie Stonehenge, die mystische Kultstätte Großbritanniens. Das Sylter Hünengrab zählt zu den am besten erhaltenen Großsteingräbern Nordeuropas. Hier können Besucherinnen und Besucher hautnah in die Geschichte eintauchen: Der etwa drei Meter hohe Grabhügel beherbergt eine beeindruckende Steinkammer. Der Denhoog wird von dem Verein Sölring Foriining betreut und kann von April bis Oktober besichtigt werden.

Ein wahrlich sagenumwobener Ort ist auch der Erlebnisspielplatz „Sylter Sagenwald“ zwischen Wenningstedt und Kampen. Dort warten der Meeresgott Ekke Nekkepen, die Betschwestern Ing und Dung sowie Seeräuber und Zwergenkönige auf fantasiereiche Gäste. 15 Spielstationen nebst Infotafeln reihen sich aneinander. Im Kampener Teil des Sagenwalds laden weitere Spielstationen dazu ein, spannende Geschichten über Figuren wie Finn, den Zwergenkönig, und Teunis, den skrupellosen Piraten, zu entdecken.

Die Fünffingerlinde im Riesewohld

In Dithmarschen erzählt die Legende der Fünffingerlinde im Riesewohld von einem tragischen Ereignis, das sich vor langer Zeit ereignet haben soll. In einem kleinen Dorf in der Nähe lebte ein junges Mädchen, das plötzlich auf mysteriöse Weise verschwand. Die Dorfbewohner fanden sie schließlich tot im Wald. Die aufgebrachte Menge hatte schnell einen jungen Mann als Täter in Verdacht und forderte Vergeltung. Kurz vor seiner Hinrichtung hob der junge Mann seine Hand und sprach: „Diese Hand wird als Zeichen meiner Unschuld aus dem Grab wachsen.“ Die schreckliche Wahrheit kam erst nach seiner Exekution ans Licht: Der wahre Täter war ein anderer! Etwas später soll wirklich ein Baum aus dem Grab gewachsen sein, dessen Äste sich wie Finger spreizten. Die verfluchte Linde steht als Mahnmal für das Unrecht und die Eile, mit der die Dorfbewohner ihr Urteil fällten. In stürmischen Nächten soll sogar das Weinen des unschuldig Hingerichteten zu hören sein.

Gänsehaut am Nord-Ostsee-Kanal

Eine Stadtführung mit Gänsehaut-Garantie bieten die erfahrenen Guides Almut und Hannes auf ihrer Runde durch das abendliche Rendsburg an. Dabei erzählen die beiden von unheimlichen Ereignissen, die viele erschaudern lassen. An geheimnisvollen Orten, an denen sich in vergangenen Jahrhunderten Schreckliches begeben hat, lassen Almut und Hannes die dunkle Geschichte der Stadt wieder aufleben.

Wer die Nachtwächterin auf ihrem Rundgang durch Rendsburg begleitet, kann an einer spannenden Zeitreise teilnehmen. Sie weiß von außergewöhnlichen historischen Ereignissen zu berichten und kann auch amüsante Anekdoten vortragen.

Auch die Kräuterhexe Ruth lässt sich gerne durch die Stadt und ihre mittelalterliche Geschichte begleiten. Sie kennt die Schauplätze der Hexenverfolgung und Details zu den Prozessen. Nebenbei berichtet Ruth über Heilkräuter und mystisches Brauchtum.

Am Ende jeder Stadtführung können die Teilnehmenden den erlebnisreichen Abend mit einer kulinarischen Stärkung in einem historischen Gewölbekeller ausklingen lassen.

Unterirdische auf Fehmarn

Auf der Sonneninsel Fehmarn, so heißt es, haben vor langer Zeit fantastische Wesen gelebt. Die sogenannten Rillköpfe sollen platte Schädel und im Gesicht eine entsprechende Vertiefung gehabt haben. Sie wohnten am Wulfener Hals und besaßen eine unterirdische Verbindung bis nach Großenbrode. Einst soll ein Bauer nach Großenbrode gesegelt sein, um Medizin für seine schwerkranke Frau und die Kinder zu besorgen. Ein Sturm machte die Rückkehr jedoch unmöglich. Der Bauer durfte den Tunnel der Rillköpfe benutzen, sollte ihnen aber sein größtes Pferd, seinen stärksten Bullen, sein dickstes Schwein und sein bestes Schaf schenken. Der Bauer schaffte es rechtzeitig zu seiner Familie und hielt auch sein Versprechen. Schwein und Schaf behielten die Rillköpfe, Pferd und Bulle gaben sie wieder zurück.

Sagenumwobene Orte auf Fehmarn sind beispielsweise der Galgenberg („Köppelberg“) in Petersdorf, das Großsteingrab Wulfen sowie die Burgruine Glambek, wo mit der Zeit angeblich mehr Blut als Wein geflossen sein soll.

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